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Die Grenzen des guten Geschmacks

Ich hatte in einem zurückliegenden Blogpost angekündigt, meinen Eindruck von Nudel- und Reisersatzprodukten auf Basis von Konjakmehl zu schreiben. Nachdem ich mich nun einmal durch das von mir gekaufte Sortiment (Noodle-Style, Glasnudel-Style und Reis-Style von Slendier) durchgetestet habe, komme ich zu einem zweischneidigen Ergebnis. Aber von vorn.

Die Verpackung macht es möglich, von außen einen Blick ins Innere zu werfen, ohne etwas öffnen zu müssen. Die Produkte kommen in Wasser eingelegt und wirken optisch ein bisschen so, als würden sie sich gleich darin auflösen. Sie sehen grau-weiß-glasig aus und wer jetzt denkt, dass das optisch zu Glasnudeln passt, dem stimme ich zu. Glasnudeln waren deshalb auch das erste, was ich getestet habe. Und ich war positiv überrascht. Nicht nur optisch sondern auch haptisch passen die Konjak-Glasnudeln ziemlich gut zum Original. Wenn man Glasnudeln wie ich ohnehin in saucenreichen oder sehr gemüselastigen Gerichten isst, fällt der Unterschied kaum auf.

Mit dieser positiven Erfahrung im Hinterkopf habe ich dann das probiert, was als Noodle-Style verkauft wird. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: widerlich ist eine noch viel zu euphemistische Beschreibung. Das Problem ist dabei nicht der Geschmack. Wenn man die Produkte richtig abspült (und dann am besten noch einmal abspült), schmecken sie nach nichts, lassen sich also durch Saucen und Beilagen geschmacklich einfärben. Das Problem ist die Konsistenz. Was für Glasnudeln passt (so eine dezente Gummi-Note), kommt halt so gar nicht in die Nähe der Bissfestigkeit von Weizengrieß-Nudeln.
Beim Reis verhält es sich im Grunde ähnlich, auch wenn ich die Diskrepanz als nicht ganz so groß empfinde. Allerdings ist er für mich auch keine Option.

Mir ist natürlich klar, dass ich keinen 100 %-igen Nudelersatz bei nahezu null Kalorien erwarten kann. Tat ich auch nicht. Aber die Diskrepanz zwischen dem Original, was auch dem Namen nach nachzubilden versucht wird, und dem Ersatzprodukt selbst ist mir dann doch zu groß; zumindest bei Pasta und Reis. Die Glasnudeln hingegen habe ich mittlerweile nachbestellt und auch nach der Negativ-Erfahrung mit Noodle- und Rice-Style mittlerweile wieder gegessen. Das persönliche Fazit bleibt das gleiche.

Klar ist auch, dass diese Nahrungsmittel definitiv keinen dauerhaften Einzug in meinen Speiseplan halten werden (im Gegensatz zu Magerquark mit FlavDrops, dem ich da sehr hohe Chancen einräume). Vielleicht aber behalte ich sie im Hinterkopf (hinten im Schrank), um Anlässe wie "das letzte Wochenende war zuviel" oder Ähnliches abfangen zu können. Bis zum angepeilten Ende der Diät werden sie mich aber die Konjak-Glasnudeln sicherlich noch begleiten.
Konjak-Kram "Rice Style" - Foto von slendier.com

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